Hier ist er nun, mein längst überfälliger Rückblick auf ein Jahr Animal Crossing! Für diejenigen, die es nicht kennen: Es handelt sich dabei um den DS-Ableger eines japanischen Gamecube-Spiels, das sich am ehesten als putzige Lebenssimulation beschreiben lässt. Man zieht in ein Dorf voller Tiere ein, in dem es neben den Nachbarhäusern noch zwei Läden, ein Museum und ein Rathaus (inklusive Bank und Postamt) gibt. Hier herrscht noch Idylle, man kann fischen gehen, pflanzen, ernten, Insekten fangen oder sich einfach mit den Tieren unterhalten. Man hat zwar sein eigenes Haus, das man mit hunderten von Möbeln nach Belieben einrichten kann, aber es gibt zwei grundsätzliche Unterschiede zu den Sims: 1) Es gibt keine Pflichten, man muss weder essen noch schlafen, noch einem Job nachgehen. 2) Man hat anfangs nur wenig Platz und wenig Möbel, mit der Zeit sammelt man sich aber immer mehr Items zusammen.
Gerade dieser Sammeltrieb sorgt finde ich für den anhaltenden Spielspaß, denn selbst nach einem Jahr habe ich noch nicht alle Möbel, Klamotten, Fische und Insekten entdeckt. Ja, ich habe Listen auf denen ich alles abhake… schließlich will man irgendwann alles haben, und ich kann mich bei so etwas schön drin vertiefen ;) Oft ist es pures Glück, aber bestimmte Objekte erhält man auch nur für besondere Leistungen. So kann man beispielsweise besonders viel Geld auf der Bank ansparen, um mit seltenen Geschenken belohnt zu werden. Oder man erhält vom Museum eine Belohnung, wenn man viele Ausstellungsstücke stiftet. Es gibt also ungemein viel zu tun, wenn man nur möchte. Und für das meiste wird man in irgendeiner Form belohnt.
Ein weiterer Punkt, der dafür sorgt, dass es spannend bleibt, ist die Tatsache, dass “Animal Crossing” in Echtzeit abläuft. Nachts wird es dunkel und die Läden haben geschlossen, je nach Jahreszeit verändert sich die Natur und natürlich gibt es auch Schnee und Regen. An bestimmten Tagen finden Feste und Wettbewerbe statt, und immer mal wieder kommen besondere Besucher in die Stadt. Man kann nicht alles in einem Rutsch “durchspielen”, sondern braucht dementsprechend mindestens ein Jahr, um alles gesehen zu haben. Jeden Tag ein bisschen… Animal Crossing ist also das ideale Spiel, um nach einem anstrengenden Tag abzuschalten. Man kann immer etwas neues erleben, aber ganz ohne Druck.
Wer kreativ sein will, der ist nicht auf das Einrichten seines Hauses beschränkt. Man kann auch eigene Muster entwerfen und diese dann als Kleidung, für Tapeten, Bodenbeläge oder Flaggen verwenden. Und zu guter letzt wäre da ja noch der Multiplayer-Modus, in dem man Freunde in ihren Städten besuchen kann, um sich auszutauschen. Die letzten beiden Aspekte sind persönlich mir aber nicht so wichtig… ich habe viel zu viel mit meinen Hauptbeschäftigungen zu tun: Items sammeln, Hybrid-Blumen züchten und Geld durch Rübenhandel scheffeln ;) 7 Millionen hab ich schon auf dem Konto.
Fazit: Wem es nichts ausmacht, kein richtiges Spielziel zu haben und nicht verlieren zu können, der sollte sich Animal Crossing auf jeden Fall mal ansehen. Welches Spiel schafft es schon, jemanden für ein komplettes Jahr jeden Tag aufs neue zu fesseln? Und man kann es schön nebenbei spielen, für ein bisschen Urlaubs-Feeling in der Bahn zum Beispiel. Kein Spiel in den letzten Jahren hat sich für mich so gelohnt, wie Animal Crossing: Wild World :)