Zur Hochzeitsplanung gehören natürlich nicht nur wir beide, sondern auch unsere Gäste. Wir sagten uns, wir wollen lieber im (relativ) kleinen Kreis mit denen feiern, die uns wirklich Nahe stehen, und niemanden einladen, weil wir dazu gedrängt werden. Das klang zuerst einfacher, als es dann tatsächlich war…
Okay, bei spa war es tatsächlich relativ einfach, weil seine Familie sich sowieso oft trifft und untereinander gut versteht. Aber meine Eltern sind geschieden, und deshalb habe ich zu einem Großteil meiner Familie keinen Kontakt mehr. Mit bleiben also nur magere 5 – 6 Familienmitglieder, die ich überhaupt einladen kann.
Eine davon, meine Schwester, engagiert sich in den letzten Wochen SO sehr, als müsste sie die mangelnde Präsenz meiner Familie damit ausgleichen. Täglich klingelt das Telefon oder ich bekomme Internetseiten, Zeitungsartikel und Visitenkarten rund ums Thema Hochzeit weitergeleitet. Sollte sie etwa mit fast 40 endlich ihren Traumjob gefunden haben: Wedding-Planer? Es scheint fast so.
Als wir ihr mitgeteilt haben, dass wir heiraten, reagierte sie zuerst auf ihre typische Art mit einem “So? Hmphf.” (grob wiedergegeben), aber dann erkannte sie wohl, dass es hier eine Menge zu organisieren gibt. Glamourös wie im “Sex and the City” Film, bwz. ähnlichem Kitsch, wollte sie zuerst meine Hochzeit gestalten – aber bei den pinken Herzchenballons und dem Helikopterrundflug habe ich dann doch eingelenkt. Unsere Geschmäcker liegen leider in der Regel meilenweit auseinander, was es etwas anstrengend macht, die Planung mit ihr durchzukauen. Aber ich bin froh, dass wir uns einmal halbwegs friedlich über ein Thema unterhalten können, und dass sie ein gewisses Interesse an meinem Leben zeigt. ;)
Erstaunlich ist, dass sie für jede noch so kleine Anschaffung eine passende Adresse kennt, sei es nun für die richtige weiße Strumpfhose (da gibt es Unterschiede?) oder die passenden Schuhe (sie hat sogar einen Anprobe-Termin (!) für mich organisiert – ich habe nicht gewusst, dass Schuhgeschäfte so etwas überhaupt machen). Heute brachte sie mir schon ein paar Perlen als Beispiele für meinen Haarschmuck mit, der passende Friseurtermin ist natürlich auch längst vereinbart worden. Und nur mit sehr viel gutem Zureden konnte ich sie davon überzeugen, dass es absolut übertrieben ist, dass sie mir extra zur Hochzeit eine Pediküre verpassen lässt. Genau, Pedi… wen zur Hölle interessieren an dem Tag meine Füße?
Momentan schwanke ich also immer zwischen Dankbarkeit für die Mühe die sie sich gibt und einer gewissen Genervtheit ;). Gut, dass wir einiges ganz alleine organisieren – zum Beispiel das Essen. Aber dazu ein anderes mal mehr, wenn wir verstanden haben, was die merkwürdigen Bezeichnungen auf der Speisekarte überhaupt bedeuten… *grübel* *Kopfkratz* *google*
Wenn ich das (angebliche) Zitat von Eva Braun (die ja kürzlich genau genommen auch ihren Hochzeitstag gehabt hätte) für diesen Eintrag ummodeln darf: “Ich möchte diese Hochzeit organisieren als ob es meine eigene wäre.” ^^
Ich glaube, auf diesem Gebiet mit Schuhen und Mode kann sie sich austoben *g*. Gut, zugegeben, ich bräuchte auch fachmännische/fachfräuliche Unterstützung bei besonderer Kleidung, da ich mich sonst nicht damit befasse. Aber das klingt hardcore. o_O
Herrlich, deine Blogbeiträge, ich freu mich schon jedesmal, wenn ich was neues erblicke. Viel Spaß beim Vorbereiten und lass dich nicht vereinnahmen.
Gruß
foosels mom