30 Jahre Fantasy Filmfest! Das erste Mal war ich 2002 dabei, als sich das Turm Publikum Fächer basteln musste, weil die Klimaanlage bei vollem Saal völlig überfordert war. 2004 wurde dann zum Cinestar Metropolis gewechselt, was zwar den Charme eines “eigenen” Kinos nicht ganz erreichen konnte, aber wesentlich mehr Bequemlichkeit bot. Ab 2007 waren Sven und ich mit Dauerkarten dabei, und spätestens damit wurde das FFF zu unserem traditionellen Sommerurlaubsziel. Jedes Jahr fiebere ich der Veröffentlichung der Filme entgegen, es ist fast wie Weihnachten. Dem Hundezuwachs zu Liebe haben wir aber den Entschluss gefasst, dass von jetzt an nur noch einer von uns eine Dauerkarte holt und der andere sich einzelne Filme herauspickt, damit Aaron nicht so lange allein bleiben muss. Dieses Mal bin ich die Glückliche mit Dauerkarte. Ansonsten ist alles wie letztes Jahr: Im Frankfurter Cinestar Metropolis werden an 11 Tagen ein Haufen phantastische Filme aus aller Welt gezeigt, ungeschnitten und im O-Ton, davon viele Deutschlandpremieren oder Filme ohne Verleih. Neu ist, dass sich leider der Kinosaal verkleinert hat. Die Leinwandgröße hat sich zwar kaum verändert, aber es werden weniger Sitze sein und damit mehr Gedränge. Schade, ich mochte Saal 8. Aber solange die Filmauswahl gelungen ist, ist der Saal natürlich zweitrangig.
Kommen wir also zum Programm. Wie immer habe ich mir so gut wie keine Trailer angesehen, sondern meine Filmauswahl vor allem anhand der kurzen Inhaltsangaben getroffen. Okay, hin und wieder sickert natürlich auch die Meinung der anderen Festivalbesucher durch, denn das FFF findet ja in mehreren Städten statt, und einige waren vor Frankfurt an der Reihe. Noch hat sich kein eindeutiges Highlight gezeigt. Es gibt eine auffallend hohe Zombiedichte, die mich wundert. Ich dachte, der Walking Dead Hype wäre etwas abgeebbt? Dafür fehlt es auf den ersten Blick an Mystery-Kost. Das Thema der Filme scheint in den meisten Fällen ziemlich klar abgesteckt zu sein, aber hoffentlich verstecken sich doch noch ein paar Überraschungen im Programm, mit denen ich nicht rechne. Tier- und Monsterhorror scheint dieses Jahr überhaupt nicht vertreten zu sein, und nur ein klassischer Science Fiction Film, den ich allerdings wegen der spätern Uhrzeit auslasse. Die Uhrzeit ist eh ein Problem… den letzten Slot muss ich auslassen, weil ich sonst die letzte Bahn nicht mehr erwische. Schade um Creepy, den ich ansonsten gerne gesehen hätte.
Was könnten meine Festival-Highlights werden? Ich habe hohe Erwartungen bei Under the Shadow, The Girl with all the Gifts, The Similars und The greasy Strangler. Aber egal ob gut oder schlecht, ich werde hier die nächsten 11 Tage über alles berichten, was ich gesehen habe. So sieht mein vorläufiges Programm aus:
Do, 01. September
Swiss Army Man – Im Vorfeld sehr gelobt, soll skurril sein, weiß ansonsten nicht viel darüber, Eröffnungsfilm wird eh geguckt
Bed of the Dead – “Killerbett” gelesen und direkt markiert, erwarte anspruchslosen Horror-Spaß
Fr, 02. September
(The Ones Below) – Zuerst wenig Interesse, dann extrem unterscheidliche Meinungen aufgeschnappt, vielleicht selber Meinung bilden
Deep in the Wood – Verwechsle ich dauernd mit Into the Forest, gucke einfach beide
Abattoir – Erwarte mir ordentliche Gruselkost
(Yoga Hosers) – Kenne wenig von Kevin Smith, hörte von trashigen Nazizwergen, hoffentlich ohne Fanbonus erträglich
Sa, 03. September
They call me Jeeg Robot – Sieht nach seltsamen Superhelden-Spaß aus, hege gewisse Erwartungen
The Lesson – Könnte lahm oder böse werden, bin gespannt, wieso drehen Frauen eigentlich so wenig Horrorfilme?
Psycho Raman – Lückenfüller, indischer Serienkiller-Thriller, kann mir wenig darunter vorstellen, soll gut sein
The Girl with all the Gifts – Hohe Erwartungen, Buchvorlage wird gelobt, klingt irgendwie nach Last of Us
So, 04. September
(Here alone) – Was mit Zombies, hoffe eine Art “The Battery”, bitte nicht zu langatmig
Get Shorty – Die Kurzfilme sind eigentlich immer eine kurzweilige Mischung
Under the Shadow – im Iran der 80er spielender Horrorfilm, viel Gutes gehört, potentielles Festival-Highlight!
(Imperium) – Radcliffe zum zweiten, ernstes Thema, mache ich von Tagesform abhängig
Mo, 05. September
Happy Birthday – Noch gar nichts über den Film zu finden, eher geringe Erwartungen nach Kurzbeschreibung
The Devil’s Candy – Traue dem Regisseur was zu, aber habe keine Ahnung, was mich genau erwartet
(The Eyes of My Mother) – Sieht mir eigentlich zu sehr nach Arthouse aus, aber je nach Stimmung nehme ich ihn mit
Di, 06. September
Havenhurst – Erwarte mir durchschnittliche Gruselkost
Desierto – Lückenfüller, klang mir eigentlich zu “realistisch” für meinen FFF-Geschmack
Scare Campaign – Mochte “100 Bloody Acres” der Regisseure nicht, aber gebe ihnen noch eine Chance
Mi, 07. September
Level Up – Erwarte kurzweilige 08/15 Actionkost, hoffe auf ordentliche Einbindung der Videospielethematik
(We are the Flesh) – Irgendwas mit Endzeit und Porno, schlechte Kritiken, aber nur für einen Film nach Frankfurt?
Do, 08. September
(Antibirth) – Soll sehr merkwürdig sein, deshalb wanderte er trotz Desinteresse zurück auf die Liste
Into the Forest – Verwechsle ich dauernd mit Deep in the Woods, gucke einfach beide
Cell – Stephen King Verfilmung mit bekannten Namen, soll aber eher mau sein, nehem ihn mal mit
Fr, 09. September
(Another Evil) – Wackelkandidat, bin zu oft enttäuscht von Komödien gewesen, wird spontan entschieden
The greasy Strangler – Vorfreude! Trailer war sehr trashig (den hatte ich ausnahmsweise vorher bereits gesehen)
The Neighbor – Könnte richtig gut werden, mag Filme über Nachbarschaftsparanoia, hoffentlich nicht nur stumpfer Torture Porn
Sa, 10. September
Don’t kill it – Mike Mendez dreht einen Film mit Dolph Lundgren als Dämonenjäger, Pflichtfilm, stumpf
The Similars – Vorfreude! Ich mag verschwurbelte Mysteryfilme, aber das scheint dieses Jahr der einzige zu sein
So, 11. September
The Priests – Ein südkoreanischer Film über Exorzismus, das sollte eigentlich was werden
Beyond the Gates – Vorfreude! Sicher kein intellektuelles Highlight, aber ein Horror Jumanji klingt einfach ZU gut
Train to Busan – Abschlussfilm, sehr erfolgreich in Südkorea gelaufen, hoffe trotz Zombies auf frische Ideen